DER FALL LITWINENKO …

Neun Jahre nach dem Tod des Tripelagenten (mindestens – Russland, MI6, Mossad) Alexander Litwinenko hat am Donnerstag eine unabhängige Untersuchung durch einen früheren Richter am britischen High Court die alte Anschuldigung mehr oder minder bestätigt: Laut dem 329-Seiten Bericht wurde Litwinenko im Oktober 2006 in London von zwei Russen mit radioaktivem Polonium-210 vergiftet. Dies geschah, glaubt Sir Robert Owen, „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ nach Maßgabe des russischen Geheimdienstes FSB und wurde „wahrscheinlich“ von dessen damaligem Chef Nikolai Patruschew „sowie auch von Präsident Putin“ genehmigt.

Was steckte aber tatsächlich hinter dieser Mantel- und Degen Scharade der internationalen Schlapphütefraktion und diverser Söldnerfirmen, die am Höhepunkt des ersten Medienkrieges gegen Putin erfolgte?

Russland hatte vom Vereinigten Königreich 2003 die Auslieferung Boris Beresowskys gefordert, dem das Foreign Office dann politisches Asyl gewährte und somit die Extradiktion ablehnte. Der erklärte Erzfeind Putins war einer der Anschieber im Tschetschenien Krieg und zog auch an manchen Strippen beim Anschlag auf die Schule in Beslan. Er hatte sich den Kriegsnamen Platon E-Lenin zugelegt. „Aristoteles“ war übrigens der tatsächliche Eigentümer der Yukos-Aktien gewesen – vertreten durch seinen Strohmann Khodorkowsky. – Ihr seht, klassisches Geschichtswissen macht sich einfach bezahlt…

Roman Abramowitsch stritt sich mit Beresovsky noch 2011 um die Nachgeburt der von Putin vereitelten, versuchten Übernahme der russischen Industrie durch die FI-Bankster unter der Saufherrschaft eines Boris Jelzin. Die Nachwehen dieser Schlacht um die globale Weltherrschaft erleben wir noch heute. Leonid Newslin war heim nach Isreal geflüchtet, MENATEP (die Holding und Bank der YUKOS) Anwalt Stephen Curtis 2004 per Absturz seines Hubschraubers zum Schweigen gebracht und Beresowsky noch 2013 selbstgemordet worden.

„…ISC had been set up in 2000 by Stephen Curtis and Nigel Brown. Mr Curtis was a lawyer with a large network of high net worth clients, whom he introduced to ISC. Mr Curtis’ clients included the so called oligarchs Mr Berezovsky, Mikhail Khodorkovsky and Vladimir Gusinsky. Mr Curtis was killed in a helicopter crash in 2004. As I understood the evidence, the business of ISC was thereafter split between Mr Brown, who went to work in Israel, and Mr Hunter, who set up RISC in London…“ (Bericht Seite 74 ff.)

Mario Scaramella, der italienische Kontaktmann für Litwinenko und den russischisraelischen Mediengangster, Putinfeind und Oligarchen Boris Beresowski, wurde 2007 zum Gegenstand von Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaften Roms, Neapels und Bolognas für internationale Waffenschmuggel, Geheimnisverrat, Verschwörung, internationaler Handel mit radioaktiven Stoffe und illegale Deponierung gefährlicher Abfälle. Er wurde von der italienischen Polizei verhaftet und seine Büros mehrmals durchsucht.

Scaramella sprach damals von einer „internationalen Organisation“, bestehend aus Ex-Geheimdienstlern der CIA, Mi6, Scotland Yard, KGB, Söldnern, Sicherheitsfirmen – wie Kroll oder ISC – sowie Mitarbeitern von anderen Geheimdiensten aus aller Welt – und auch einer vorzubereitenden Kampagne gegen Italiens linken Politiker Romano Prodi, irgendwas „mit einem Knalleffekt“.

Wir bewegen uns hier in einem undurchsichtigen Geflecht aus Unterwelt, Hochfinanz und politischen Seilschaften, das äußerst schwer zu durchdringen – und noch schwieriger zu beschreiben ist. Eine leidlich gute Bestandsaufnahme findet ihr etwa HIER.

Litwinenko hatte zur Zeit seiner Vergiftung in London auch die „Ermittlungsfirma“ Titon International Ltd. besucht, sowie die im selben Haus befindliche (mit dem selben Geschäftsführer!) Söldnerrekrutierungsfirma Erinys UK/Iraq Ltd. – einer der wesentlichsten Lieferanten für Söldner im Irak – mit 15.000 Teilzeit „Angstellten“ – und die Securityfirma RISC Management Ltd..

Am 25. Oktober 2006 wurde – laut Ermittlungen der Polizei – eine unbestimmte Menge des radioaktiven Isotops Polonium 210 an Bord eines Flugzeugs der British Airways von Moskau nach London geflogen, wie Medien später berichteten. Am 1. November beschwerte sich Litwinenko das erste Mal über Unwohlsein. Zuvor hatte er sich zunächst mit Mario Scaramella in einer Londoner Sushi Bar getroffen und anschließend mit den früheren KGB-Mitarbeitern Andrej Lugowoi und Dimitri Kowtun im Millennium Hotel. Später wurden an beiden Orten Spuren von Polonium 210 gefunden. Zwei Tage später wurde Litwinenko in ein Londoner Krankenhaus eingeliefert, wo er am 23. November schließlich an den Folgen der radioaktiven Vergiftung starb.

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Bild: DiePresse

Beachtenswert in diesem Zusammenhang könnte auch die kurz nachher erfolgte Ermordung des libanesische Industrieministers Pierre Gemayel in Beirut zu sehen sein. In dieser Position sollte er Kenntnis über verdeckte Geheimdienstoperationen in der Region besessen haben. Iranische Oppositionsgruppen hatten zuvor in Zusammenhang mit dem Atomprogramm des Iran explizit Polonium 210 erwähnt, was den Schluss zuließe, dass Litwinenko möglicher Weise einen alten Primärzünder aus Russland schmuggelte (deshalb die Spuren in den Maschinen der British Airways). Zusammen mit Beryllium gäbe dies ein – leicht im Handgepäck zu transportierendes – etwa Tennisball großes Ding, das zum Schutz mit einer dünnen Goldschicht überzogen ist, die aber äußerst leicht beschädigt werden kann, was unweigerlich zur Kontamination des Überbringers führt.

Diese Möglichkeit wurde nirgends auch nur erwähnt!

War der Tripelagent etwa nur der Kurier und Helfershelfer für Beresowsky und einem geplanten Nuklearanschlag, durch den der Iran – oder Putin – oder beide öffentlichkeitswirksam angepatzt werden sollten? Ein Anschlag in London, oder Rom (gegen Prodi) – mit den gleichen Erfüllungsgehilfen, wie beim 9/11 in New York?

So gesehen, könnte es durchaus sein, dass tatsächlich Moskau die Notbremse gezogen hatte und Litwinenko aufwändigst beseitigen ließ – um die Welt vor Ärgerem zu bewahren – und – um jeglichen nachfolgenden Anschlag mit dem radioaktiven Klumpert unmöglich zu machen. Wieso hätte der Killer sonst auch dieses sauteure Material verwenden sollen, wenn er nicht auch eine Botschaft an die Öffentlichkeit zu übermitteln hatte?

Herzlichst,
euer FS3,
das andere Fern-Seh-Programm.
Denn Nach-Richten war gestern.
War on ‘error, Folge Po210: “Error is Terror without a Tea…”

5 Gedanken zu “DER FALL LITWINENKO …

  1. der litwinenko 2.0 findet auch mächtiges medien interesse, und manche sind ganz nah dran, an pudels kern:

    https://derstandard.at/2000076159096/Harte-Worte-wenig-Gehalt

    https://archive.is/bx6U2

    „Und längst nicht alle EU-Staaten sind sich einig, welche Werte es sind, die es zu verteidigen gilt:

    Ist es wichtiger, das „Abendland“ mit harten Grenzen zu schützen, oder
    geht es darum, liberale Demokratie und Menschenrechte zu verteidigen?

    Bei weitem nicht nur Trump hält Ersteres für wesentlicher.

    Solange in solchen Fragen keine Einigkeit herrscht, gibt es diese insgesamt nicht.

    Und das schafft politische Unschärfe.“

    ein grosses wort gelassen ausgesprochen: welche werte? na das menschen-recht wär gut.

    das angestammte recht zu leben, sich zu informieren, zu verteidigen, zu versammeln, usw wäre gut…

    aber in wirklichkeit geht es darum wer sich das recht herausnehmen darf anderen das leben zur hölle zu machen, sie zu verwirren, zu jagen, zu vertreiben und zu verstreuen…

    und wer nicht.

    ich weiß wer nicht: kein mensch darf das. und jeder mensch hat das recht so einem menschen, der das will zu sagen: hör auf damit, ich mach da nicht mit. und hört er nicht damit auf, dann hat jeder mensch das recht ihn zu stoppen. mit allen mitteln die dafür not-wendig sind. bis er damit aufhört…

    alle menschen, die menschen dabei unterstützen, die anderen in ihren angestammten rechten einzuschränken oder diese rechte vorzuenthalten sollten am besten sofort damit aufhören, dann wäre der spuk vorbei…

    und man könnte sich an trump ein beispiel nehmen. zuerst denken und dann maul aufreißen respektive HANDELN.

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  2. Irgendwie kann ich die Logik des ganzen Ablaufs nicht verstehen: Die beteiligten Dienste haben alle mittelchen in ihren Archiven,die den Tot schnell und spurlos herbeiführen können.
    Wenn ich jemanden beseitigen will,kann es nicht von Interesse sein diesem noch viel Zeit zum ausplaudern von Geheimnissen zu gewähren,und vor allem der Gegenpropaganda über Wochen
    die Möglichkeit zu bieten meine „Grausamkeit“ richtig auszuschlachten.
    Es sei denn , ich habe es mit einem debilen Geheimdienst zu tun. Und das genau glaube ich nicht

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    • Sehen das genau so! – Das mit der in unseren Medien breitgetretenen „Grausamkeit“ dient einzig und alleine zum Imagetransfer zur Dämonisierung allen Russischen mit Put.In.

      Die Überlegung des FS3 lief darauf hinaus, dass dies ein öffentlichkeitswirksamer Fingerzeig gewesen sein könnte, der jegliche, spätere Verwendung des Teufelszeugs obsolet machte. Die tatsächliche Provinienz des Po210 bei einem ‚error-Anschlag wäre damit offensichtlich gewesen.

      Die IAEO sollte bei einer genauen Isotopen-Untersuchung präzise feststellen können, aus welchem Land – und genauer noch – aus welcher Anlage und welchem Mailer es herstammt. Russland wird von der Atomenergie Kommission überwacht. Es gibt aber ein einziges Land als Mitspieler in diesem Theaterstück, das den Proliferationsvertrag NICHT unterschrieben hat. Wenn also bei einer Analyse herausgekommen wäre, dass das Polonium nicht aus Russland stammt, …

      Weshalb diese Daten auch nie veröffentlicht wurden.

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